MALTA RALLYE

2001


GEWINNER DER MALTA RALLYE 2001 MOTORFLUGUNION KLOSTERNEUBURG   FLAG SLOVENIA MOTORFLUGUNION KLOSTERNEUBURG FLUGSCHULE FLAG ITALY MOTORFLUGUNION KLOSTERNEUBURG FLAG MALTA MOTORFLUGUNION KLOSTERNEUBURG FLUGSCHULE

  • Das Resúmee: 2 Manschaften auf unseren Cessna 150, ausgezeichnet mit der Most-Sportative-Entry- und der Royal-Airforce-Trophy.

Karte von Malta, Clubausflug Motorflugunion KlosterneuburgReisen - aber nicht mit der Fluglinie, sondern mit einem Privatflugzeug! Ein Erlebnis, das sich einprägt und nicht so schnell vergessen wird, ein Urlaub in einer schönen und außergewöhnlichen Gegend und eine fliegerische Herausforderung, für einige auch Teil der Privatpilotenausbildung.

  • Das waren die Zutaten für diesen ereignisreichen Erlebnisurlaub:

Malta, unterhalb des italienischen Stiefels gelegen, war das sehnlichst erwartete Ziel unserer Reise, gepaart mit den Erwartungen, wer wohl bei der Rallye gewinnen wird. Bei Clubabenden wurde von den Teilnehmern miteinander der beste Weg auf Karten eingezeichnet, kalkuliert, verworfen und dann endgültig beschlossen. Ungewiß war, was uns während der Rallye erwarten würde, denn keiner hatte noch auf so einer Rallye teilgenommen.

Flughafen Split, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule 

Insgesamt waren dann fünf Vereinsflugzeuge unterwegs - mit insgesamt 16 Personen an Bord, davon drei Kinder. Die bis dato österreichische und auch international größte Teilnehmergruppe an der MALTA-Rallye. Zu diesem Zeitpunkt konnten wir noch nicht wissen, daß wir auch die größte Vereinsgruppe in der Geschichte der MALTA-Rallye darstellten. Während eine Cessna 150 (OE-CBE), eine Cessna 172 Rocket (D-EGBP) und die Fuji FA 200/180 (D-EIDW) bereits am Freitag wegflogen, konnte eine weitere C 150 und C 172 erst am nächsten Tag weg. Geplant war das Aufeinandertreffen unterwegs. Und endlich flog unsere Armada Richtung Süden.

  • Erstes Ziel unserer Reise war der Flughafen Split in Kroatien

Das Wetter war für den nächsten Tag doch deutlich schlechter angesagt und wir beeilten uns Split zu erreichen. In einer eher dunstigen Atmosphäre erreichten wir Split und freuten uns über die zurückgelegte Etappe. Die Landeformalitäten erledigen und Quartier beschaffen war unsere nächste Sorge.

Das besonders freundliche Flughafenpersonal besorgte uns mehrere Taxis und wir checkten in einem kleinen Hotel nahe des Hafens von Split ein. Das Mittelmeerklima tat ein übriges zu unserer guten Laune, hatten wir doch bereits einen wichtigen Teil der Etappe nach Malta geschafft. Der Hafen lockte zu einem Spaziergang und auch die Altstadt war sehenswert.

An nächsten Morgen beeilten wir uns zum Flughafen zu kommen, denn der Flug nach Bari sollte über das Meer führen und war für uns alle Neuland.

  • Der Abflug nach Bari - Schwimmwesten anlegen

Die Flugpläne aufgeben, die Rallyeunterlagen noch einmal studieren war eine Aufgabe von einer Stunde. Probleme taten sich wegen der NATO-Sperrzone über dem Mittelmeer auf und nun war guter Rat teuer. Das AIS war sich mit dem Tower nicht einig, welche NOTAM´s galten und später stellte sich heraus, daß das AIS doch recht hatte. Die Schwimmwesten umgeschnallt, in das Flugzeug und ab über das Meer nach Bari in Italien. Wie sich unmittelbar nach dem Start herausstellte hatte die Festlegung mit dem AIS nichts genutzt, denn der Tower von Split leitete uns unmöglich unmittelbar nach dem Start Richtung Norden um, wohl weil er sich über die NATO-Sperrgebietszone nicht ganz klar war. Währenddessen hörten wir aber über Funk unsere bereits erwartete Cessna 172 OE-DVK am Funk im Anflug auf Split.

Die Überraschung war groß, denn sie hatte sich durch schlechtes Wetter nach Split durchgeschlagen und schloß sich uns ohne Zwischenlandung auf unserem Weg nach Bari gleich an. Dies konnte sie aufgrund der an Bord befindlichen Longrangetanks. Nun waren wir also zu viert unterwegs. Gott sei Dank hatte der Controller von Split uns auf den Weg entlang der NATO-Sperrzone entlassen und wir bemühen uns Brindisi Control zu empfangen. Aber die Italiener hatten nicht mit uns gerechnet, meldete sich am Funk ein nur italienischsprachiger Controller. Sein Englisch reichte nicht aus und so hatten wir auf dem Funk freie Bahn.

Gut gelaunt unterhielten wir uns auf dem Funk untereinander und es lief der "Schmäh" wie selten auf einer offiziellen Funkfrequenz. Die NATO-Überwacher haben sich wahrscheinlich den Bauch vor Lachen gehalten, als der italienische Kollege vor der englischen Sprache kapitulierte.

Kurz vor Bari hatte die italienische Luftverkehrskontolle dann doch einen excellent englisch sprechenden Controller aufgetrieben, der dann auch prompt die Kontrolle übernahm. Ab jetzt war wieder Funkdisziplin angesagt. Bari Approach meldete sich ebenfalls in gutem Englisch und wir erwarteten einen netten Empfang.

Nach der Landung der vier Flugzeuge in Bari bekamen wir die berühmte "italienische Gastfreundschaft" zu genießen. Denn: Die Italiener haben jede Menge Zeit der Welt, solange es nicht die eigene ist, die sie vertun. Warten war in Bari angesagt - auf den Sprit.

Die Treibstoffversorgung in Italien entwickelte sich zum Marathonlauf, denn den lieferte der örtliche Aeroclub - und dessen Vertreter waren einfach nicht da. Stundenlang schlugen wir uns mit dem Flughafenpersonal herum, falsch verrechnete Landegebühren und kein Sprit waren Fakten, die uns fast zur Verzweiflung brachten. In der herrschenden Hitze wurden wir nicht einmal mit dem Allernotwendigsten versorgt, von Essen und Wasser für die Rallyeteilnehmer und die Kinder keine Spur.

  • Unser Seniorfluglehrer Adi Pozdena

machte kurzen Prozeß und legte sich ganz einfach zu einer Rollfeldbeleuchtung und machte ein kleines Nickerchen. Aufgrund unserer Berechnungen für die Rallye beschlossen wir eine außerordentliche Übernachtung in Bari und verlegten den Weiterflug nach Catania in Sizilien auf den nächsten Morgen. Ein tolles Hotel entschädigte uns einigermaßen für die Hitze und die Entbehrungen am Flughafen. Ein gutes Abendmahl und der Swimmingpool verbesserte schlagartig die Stimmung.

  • Am nächsten Morgen brachen wir dann auf - zu einem wunderschönen Flug nach Catania.

Flug nach Catania, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule 
Viel Linienverkehr zeichnete diesen Flughafen aus und schließlich landeten wir alle wohlbehalten in Sizilien. Catania Tower dirigierte uns zur AVGAS-Tankstelle und wir dachten schon, die Tankproblematik wäre nur in Bari existent.

Rund um die Tankstelle placiert stellten wir unsere Flugzeuge ab, denn es war zu erwarten, daß die anderen Rallyeteilnehmer uns beim Tanken verzögern würden, war doch ein genauer Zeitanflug auf die Insel Gozo zu erfüllen - und die Zeit wurde schon knapp. Nach langwierigen Interventionen bei der Flughafenleitung wurde endlich der Kontakt zum örtlichen Aeroclub Catania hergestellt - und wir hatten Glück im Unglück - denn man ließ uns nur zwei Stunden warten.

  • Die Wartezeit - in Italien offensichtlich eine von Ausländern ungeliebte Landestradition

nutzten wir natürlich optimal, um die Rallyeunterlagen noch einmal durchzugehen und unsere Berechnungen noch einmal zu überprüfen. Während einige noch das Essen besorgten, machten wir uns für den letzten Abschnitt der Reise nach Malta klar.

Kinder Warten auf die Italiener, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule
Unsere mitreisenden Kinder beim " ewigen Warten" auf die Italiener.

  • Anflug von VOR GOZO auf LUQUA AIRPORT

Schließlich gelang uns dann gerade noch rechtzeitig der Start - denn unsere Abflugzeit war gekommen und alle anderen Teilnehmer durften vor uns starten - nach heftigen Protesten am Funk aber auch wir. Der Flug nach Malta, an und für sich nach der zurückgelegten Strecke ein Katzensprung, entpuppte sich aber als besonderes Gustostück - fiel doch bereits auf Sizilien jede Funknavigationsmöglichkeit mit dem GPS aus. Ein Angriff der NATO wurde gerade nach Jugoslawien geflogen und der Satellit war auf einmal abgeschaltet.

Anflugkarte Malta, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule

Wir ließen uns jedoch nicht entmutigen und peilten VOR GOZO an und schafften mehr oder weniger zur Minute den Überflug über das VOR und auch das in der richtigen Höhe. Direkt vom VOR weg war der Turm des Luqua-Airports in einer bestimmten vorausgeplanten Zeit anzufliegen und genau zu überfliegen, wonach eine Rechtskurve zum Landeanflug führte, die wiederum auf einem bestimmten Punkt erfolgen mußte.

  • Malta zeigte sich wettermäßig von seiner schönsten Seite

der gelandeten Teilnehmer in Malta, jeweils am Flugzeug durch ein eigenes Kommitee, wurden wir in eine maurische Bar eingeladen, wo wir mit Getränken und einem Sandwich bewirtet wurden.

Meldepunkt, schönes Wetter, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule Malta, Empfang, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule

Der Zoll war schon vorbereitet, waltete seines Amtes und überraschte mit einer raschen Abfertigung. Inzwischen war auch die zweite Cessna 150 gelandet, die sich über Südtirol bei sehr schlechtem Wetter durchgeschlagen hatte und wir waren nun alle vereint.

Nach einer sehr langen Wartezeit im Bus am Flughafen wurden wir dann ins MALTA-Hilton verbracht, und dort begann dann unser Urlaub - ein wirklich schönes Erlebnis. Endlich konnten wir die Strapazen der Reise abschütteln.

  • Das MALTA-HILTON

war gerade erst eröffnet worden und zweifellos das schönste Hotel am Platz. Insgesamt eine Woche verbrachten wir gemeinsam auf Malta. Das Rallyeprogramm ließ uns untertags genügend Zeit, am Abend war dann Fliegergemeinschaft angesagt, mit Kollegen aus Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Griechenland und natürlich uns aus Österreich.

Malta-Hilton, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule

Wir besuchten ein typisch maltesisches Lokal und freuten uns über die überreichten Teilnehmerurkunden.

Teilnehmerurkunde der Rallye, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule Gemütliches Beisammensein der Ausflugsrunde, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule

Es waren handsignierte Farbdrucke, die jeder Teilnehmer bekam.

Die Stimmung konnte nicht besser sein. Insgeheim wartete aber jeder auf das Ergebnis der Rallyekommission und es wurden Wetten abgeschlossen. Diesem Abend folgten jeden Tag in der Früh ein opulentes Frühstück am Swimmingpool und Ausflüge zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten.

Endlich war es soweit. Die Teilnehmer wurden zur Siegerehrung geladen und auch bei uns machte sich die Spannung breit. Sekt schärfte unsere Sinne und das Rätselraten war groß. Jede der eingetroffenen Mannschaftenrechnete sich Siegeschancen aus und auch wir liebäugelten natürlich mit einem Pokal. Und dann war die Katze aus dem Sack.

Galante Siegerehrung, Warten auf den Preis, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule Siegerehrung Hans Altenöder, Andreas Podlezak, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule Herbert Lindmayer, Peter Rebay, Most-Sportative Trophäe, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule

Als erstes wurde die Royal-Airforce-Trophy an die siegreiche Mannschaft Andreas PODLEZAK/Hans ALTENÖDER von der MOTORFLUGUNION KLOSTERNEUBURG auf das Podest gebeten. Eine Mannschaft, die aus einem Flugschüler mit Fluglehrer bestand. Gleich als zweite siegreiche Mannschaft wurden Herbert LINDMAYER/Peter REBAY von der MOTORFLUGUNION KLOSTERNEUBURG aufs Podest gerufen. Sie erhielten die Most Sportive Entry-Trophy zuerkannt.

Gruppenfoto nach dem Sieg, strahlende Gewinner, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule Gruppenfoto, nach dem Sieg, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule

Feiern war natürlich angesagt und der Abend wurde noch recht lang!


  • Und hier noch einmal die MFU-Teilnehmer an der MALTA RALLYE 2001:

Auf OE-CBE: Andreas PODLEZAK und Hans ALTENÖDER
Crew der OE-CBE, Podlezak, Altenöder, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule

Auf D-ENKT: Herbert LINDMAYER und Peter REBAY
Crew der D-ENKT, Rebay, Lindmayer, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule

Auf OE-DVK: Martin EHMAYR mit Gattin Csilla und Tochter Ricarda sowie Herbert ARTNER
Crew der OE-DVK, Familie Ehmayer, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule

Auf D-EGBP: Dieter WEDERMANN mit Gattin, Theresia GEYER und Adolf POZDENA
Crew der D-EGBP, Dieter Wedermann, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule

Auf D-EIDW: Gustav Z. HOLDOSI, Gertraud HOLDOSI sowie die beiden Söhne. Hier beim Start vom maltesichen Luqua-Airport.
Crew der D-EIDW, Familie Holdosi, Gustav Holdosi, Gertraud Holdosi, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule Vor dem Abflug in Malta, Clubausflug Motorflugunion Klosterneuburg, 2001, Flugschule

Streckenausflüge sind bei der MOTORFLUGUNION KLOSTERNEUBURG Tradition und werden von der Clubleitung immer wieder angeregt und gefördert. Diese finden bei Flugschülern immer im Beisein von Fluglehrern statt und bilden einen integrierenden Bestand bei der Flugausbildung. Das bessere Kennenlernen der Clubmitglieder bei solchen Ausflügen ist ausdrücklich angestrebt und führt zu netten Fluggemeinschaften.